Eine Kooperation der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden mit dem neuen Kunstraum „Raum mit Aussicht“ im Rahmen des Outreach-Programmes „180 Ideen für Sachsen“.
OPENING 01.12.2019/ 1.ADVENT/ 15:00 UHR
17 UHR Performance / HAVE A LOOK VOL.2.0 by Anja Heymann
FINISSAGE / 25.01.2019 / 15:00 UHR
WO? Raum mit Aussicht
August-Bebel-Straße 38, 04824 Beucha
Öffnungszeiten: 02.12.-25.01. Dienstag – Samstag, 14 – 19 Uhr oder nach Absprache
Mit Malerei, Objekt, Installation, Performance und Videoarbeiten von
Anja Heymann
Alex Lebus
Marten Schech
Bernd Selle
Levi Wolffe
und
Das Wort „Heimleuchten“ erinnert uns an eine flackernde Kerze im Fenster, an eine brennende Laterne, die uns in der Dunkelheit den Weg weist zu einem Ort, an dem wir einkehren können und an dem wir sagen „endlich zuhause“.
Die ausstellenden Künstler begreifen „Zuhause“ und „Heimat“ nicht als Ort, sondern als Gefühl, das sich überall dort einstellt, wo wir uns sicher fühlen. Sie verbinden „zuhause sein“ mit „man selbst“ sein, den eigenen Ort mit der eigenen Identität.
So sind Marten Schechs Kellerhäuser eine „Heimleuchtung“ im Sinne des Hauses als Schutzort, den der Mensch für sich erdacht und für Generationen konstruiert hat, das „verwurzelt“ an seinem Ort steht und in dem es sicher und warm ist – bis man es ausgräbt und wegträgt…
Anja Heymann beschreibt das „leuchtende Heim“ als hellen, warmen und schönen Ort, den man mit seinen eigenen Spuren versieht, als Hort, an dem sich die Trophäen des Alltags ansammeln. Es ist ein Ort, der Vorfreude auslöst, an dem wir unsere Intimität ungestört ausleben können und frei sind im Sein und Handeln.
Für Levi Wolffe liegt dieser Ort im digitalen Raum. In der digitalen Welt ist er zuhause, denn dort sei man „frei und sicher, dort kann man sein, was und wer man will, es ist ein unendlicher Raum mit unendlichen Möglichkeiten, in dem jeder für sich selbst bestimmt, was passiert. Die einzigen Regeln, die es gibt, setzt man sich selbst“.
Bernd Selle verlagert die Begriffe „Identität“ und „Heimat“ konsequent in den Bereich des Assoziativen und Empfundenen. Seine Bilder zeugen von einem körperbetonten, unmittelbaren Malprozess, der Rhythmen, Harmonien, Mustern und dem Zusammenspiel des Formalen persönliche Bedeutung verleiht. Gleichzeitig wird Farben und Formen ein Eigenleben, eine kreative und spielerische Identität in einem eigenen Bildkosmos zugestanden. Das leuchtende Farbspektrum und die lichte, harmonische Grundstimmung der Gemälde stellen assoziativ den Bezug zum Titel „Heimleuchten‟ her.
Alex Lebus Arbeit „Das Rad“ zu den Zeichen Alpha und Omega, dem ersten und letzten Buchstaben des griechischen Alphabets, dem Anfang und dem Ende, verweist dagegen auf einen Zwiespalt: Das Leben ist ein Kreislauf und das Heim eine Illusion, denn es ist überall ebenso wie es nirgends ist; verspürt man es in sich selbst, ist es ewig. So wird die Verbindung von Alpha und Omega so lange weitergedruckt, bis die einmal aufgetragene Druckfarbe aufgebraucht ist.
Die Ausstellung wird erweitert um Arbeiten der Künstler Jimmi Durham und Borjan Sarcevic. Sie arbeiten ebenfalls mit den Motiven persönlicher Herkunft und Identität, der Erinnerung und des Zuhauses und stellen das menschliche Sein auf die Probe.
Mit besonderem Dank an die Schenkung Sammlung Hoffmann.
Künstler und Akteure:
Anja Heymann, https://anjaheymann.de/
Alex Lebus, http://www.alexlebus.com/
Marten Schech, https://martenschech.tumblr.com/
Bernd Selle, https://www.berndselle-malerei.de/
Levi Wolffe, http://www.levi-wolffe.com/, www.facebook.com/skyhightakeover
SELFIE, BERGKIRCHE BEUCHA, 2019